Vor 100 Jahren

Das Achenseekraftwerk gilt als Wiege der Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG) und ging nach dreijähriger Bauzeit 1927 in Betrieb
Foto: TIWAG

Gründung der Tiroler Wasserkraftwerke AG

Bau des Achenseekraftwerkes

Nachdem die Stadt Innsbruck im Jahr 1919 den Achensee von der Benediktinerabtei Fiecht erworben hatte, gründete sie im Juni 1924 gemeinsam mit dem Land Tirol und einem Bankenkonsortium die Tiroler Wasserkraftwerke AG (Tiwag), um in den darauffolgenden Jahren das Achenseekraftwerk zu bauen. Das Achenseekraftwerk galt damals als das größte Speicherkraftwerk in Österreich und konnte nicht nur den Strombedarf der Landeshauptstadt Innsbruck, sondern darüber hinaus auch anderer Orte decken und die Österreichischen Bundesbahnen beliefern. Der schrittweise Ausbau der Wasserkraft in Tirol nach dem Ersten Weltkrieg ist dem Verlust großer Kohlelagerstätten in den ehemaligen Kronländern der österreichisch-ungarischen Monarchie wie beispielsweise Böhmen geschuldet.

Über die gründende Generalversammlung der Tiroler Wasserkraftwerke AG berichtet die Volks-Zeitung am 18. Juni 1924: 

„Am 12. Juni wurde die gründende Generalversammlung der Tiroler Wasserkraftwerke A.G. (Tiwag) in Innsbruck abgehalten, die mit einem Anfangskapital von Nominale K[ronen] 10.000.000.000 zerlegt in Stück 1,000.000 Aktien à Nominale K[ronen] 10.000 errichtet wurde. Die von der Regierung bereits genehmigten Statuten wurden einstimmig angenommen und der Verwaltungsrat sowie der Direktionsrat gewählt. Zum Präsidenten des Verwaltungsrates wurde Bürgermeister Dr. Anton Eder, zu Vizepräsidenten Direktor Dr. Ernst Mosing der Allgemeinen österreichischen Boden-Credit-Anstalt. Direktor Regierungsrat Dr. Hermann Oppenheim der Niederösterreichischen Escomptegesellschaft, sowie Landeshauptmannstellvertreter Dr. Hans Peer und Stadtrat Martin Rapoldi einstimmig gewählt. Zum leitenden Direktor der Gesellschaft, welche nunmehr binnen kürzester Frist an die Aushubarbeiten des Aschenseekraftwerkes schreiten wird, wurde Ingenieur Erich Heller bestellt.“

 

Heute ist die Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG) zu 100 Prozent im Besitz des Landes Tirol. Die Landesenergiegesellschaft betreibt neun Großkraft- und etwa 30 Kleinwasserkraftwerke. 

 

20.06.2024 - Maria Pichler

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