Handel innerhalb Tirols
Die Teilung Tirols zeichnet sich auch in der Wirtschaft ab
Die Schließung des Brenners durch die italienischen Besatzungstruppen mit den damit verbundenen starken Beschränkungen des Briefverkehrs, die Einführung der Lira in Südtirol und die Ineffizienz der italienischen Post hatten auf den Tiroler Binnenhandel drastische Konsequenzen.
Am 9. Juli 1919 schrieb die Tageszeitung Innsbrucker Nachrichten:
"Erfüllung von Verbindlichkeiten durch Geschäftsleute im Sprengel der Handels- und Gewerbekammer Bozen. Interessenten, denen Forderungen gegen Geschäftsleute im Sprengel der Handels- und Gewerbekammer Bozen zustehen, seien aufmerksam gemacht, daß außer dem brieflichen Verkehre, der mit Deutschösterreich gegenwärtig für einen umgehenden Briefwechsel drei Wochen in Anspruch nimmt, ein Geld- oder Postverkehr mit Deutschösterreich unmöglich ist, daß auch keinerlei Ueberweisungen von Geldern stattfinden können, da seit 20. April die Kronennoten in Lire eingewechselt wurden und die Zahlung von Lire, abgesehen von der Unmöglichkeit einer postalischen Verbindung, an Gläubiger jenseits der Waffenstillstandslinie nicht gestattet ist. Es liegt daher [...] nicht etwa ein mangelnder Wille zur Bezahlung von Forderungen, sondern die faktische Unmöglichkeit der Durchführung solcher Bezahlungen vor, was die Gläubiger ihren Schuldnern zugute halten wollen."
Symbolbild: K.u.k. Kraftwagen Werkstätte, Villach - während des Weltkrieges (public domain)
[9.07.2019 Thomas Sinha]
Per leggere questo articolo in lingua italiana, cliccare qui