Kanonade in Innichen
Italienische Truppen in Alarmbereitschaft
Die italienischen Besatzungstruppen kannten und verstanden die Tiroler Bräuche nicht, was das Verhältnis zur Zivilbevölkerung belastete.
Der Bartholomäustag (24. August) wurde in Tirol oft als das landwirtschaftliche Sommerende betrachtet. Laut alter Bauernweisheit ist das Wetter im Herbst so wie am Bartholomäustag: "Wie Bartholomäustag sich hält, so ist der ganze Herbst bestellt."
Das traditionelle Böllern an diesem Tag wird beispielsweise heute noch in Gaimberg (Osttirol) durchgeführt, wo der Bartholomäustag auch gleichzeitig Kirchtag ist.
Die Innsbrucker Tageszeitung Allgemeiner Tiroler Anzeiger vom 29. August 1919 schrieb:
"Schrecken fuhr am Bartlmätag, d.i. [das ist] am 24. d., in Innichen den Italienern in die Glieder, als sie um halb 5 Uhr morgens, wie alljährlich an diesem Festtage, die Pöller auf der Burg mit geschützähnlichem Donner zu brüllen begannen. In der Kaserne ging es wie in einem aufgestörten Ameisenhaufen durcheinander, bis in kurzem den ganzen längst wieder lautlos stillen Markt und seine Straßen Patrouille auf Patrouille erfüllte, an denen lächelnd die frommen Beter vorbei zur Kirche eilten."
Bild: Innichen zur Jahrhundertwende – Quelle: Rijksmuseum, public domain