Zechprellerei
"Vorsicht und nochmals Vorsicht!"
Die Beziehungen zwischen den italienischen Besatzungstruppen und der Südtiroler Zivilbevölkerung gestalteten sich von Anfang an schwierig. Das überhebliche Auftreten und die kriminellen Handlungen einiger Soldaten belasteten die Situation noch zusätzlich.
Die Bozner Tageszeitung Allgemeiner Tiroler Anzeiger berichtete am 21. November 1919:
"Wieder eine Zechprellerei. Am 18. November 1919 nachmittags zechten 4 Soldaten im Gasthaus 'Weiße Traube' in der Museumstraße in Bozen. Sie ließen sich Rostbraten und literweise Wermutwein bringen. Als sie sich an den guten Sachen satt gegessen und getrunken hatten, benützten sie einen Augenblick, in welchem die Kellnerin Geschirr in die Küche trug, in aller Heimlichkeit zu verschwinden, ohne die Zechschuld, die 18 Lire betrug, beglichen zu haben. Als die Kellnerin nach kaum einer halben Minute wieder ins Gastlokal trat, war nirgends mehr eine Spur von den Zechprellern zu sehen. Vorsicht und nochmals Vorsicht!"
Bild: Postkarte 1913 - public domain
[21.11.2019 Thomas Sinha]