Aufnahme unterernährter Kinder
Südtirol hilft Wien und Innsbruck
Viele Regionen Europas litten auch nach dem Weltkrieg unter der Lebensmittelknappheit. Besonders schwerwiegend war der Hunger in den Großstädten. Deshalb nahmen viele Südtiroler Familien Kinder aus Wien auf, um sie wieder aufzupäppeln – dies obwohl die Nahrungsversorgung in Südtirol auch unzureichend war. Neben den Wienern litten auch die Nordtiroler, insbesondere die Innsbrucker, an Mangelernährung, weshalb Tiroler Kinder von bayerischen Familien aufgenommen wurden.
Bald wurden in Südtirol neben den kleinen Wienern auch Kinder aus Innsbruck beherbergt, um sie wieder zu Kräften kommen zu lassen.
Die Bozner Tageszeitung Der Tiroler berichtete am 15. Februar 1920:
"Hilfsaktion für Wiener Kinder. Mit dem zwischen 8. und 16. März eintreffenden vierten Kinderzuge sollen auch 100 Innsbrucker Kinder kommen. Anmeldungen von Pflegeeltern für die Innsbrucker Kinder mögen bis spätestens 20. Feber an die Kanzlei der Kinderhilfsaktion Bozen, Turnhalle, Vintlerstraße, gerichtet werden."
Bild: Das Pflegekind Steffi aus Wien (ganz rechts) mit ihrer Montaner Gastgeberfamilie Tiefenthaler - Foto (c): Montaner Dorfbuch
[15.2.2020 Thomas Sinha]