"Die Not in Nordtirol"
Geldsammlung für die Hungernden
Die Lebensmittelknappheit der Nachkriegszeit traf die Tiroler nördlich des Brenners besonders hart. Aus diesem Grund nahmen Bayern und Südtiroler notleidende Kinder aus Innsbruck auf.
Das Ausmaß der Not lässt sich an einem – an alle Südtiroler gerichteten – Spendenaufruf in den Bozner Nachrichten vom 4. März 1920 gut ablesen:
"Die Not in Nordtirol
Der Bürgermeister von Innsbruck Wilhelm Greil richtete an die Bevölkerung am 1. März folgenden Aufruf:
'Mitbürger!
Wir alle hatten die Hoffnung, daß nach Friedensschluß die Lebensverhältnisse sich bessern werden, doch darin haben wir uns gründlich getäuscht. Noch nie, während der ganzen Kriegszeit war die Not an allen Lebens- und Bedarfsartikeln so groß, waren die Preise so unerschwinglich wie gerade jetzt. […] Hilfe ist dringend nötig. […]'
Dieser Notschrei ist laut und eindringlich genug. Auch unsererseits kann jeder mit ein paar Lire helfen und retten. […]"
Symbolbild: Spende - public domain
[4.3.2020 Thomas Sinha]