Vor 100 Jahren

Ansitz von Pretz, Bozen
Villa Pretz, Bolzano

Clemens Holzmeister zum Lehrer ernannt

Erster Karriereschritt des Architekten

Clemens Holzmeister wurde 1886 in Fulpmes als Sohn einer aus Brasilien rückgewanderten Tiroler Emigrantenfamilie geboren. Nach Abschluss der Realschule in Innsbruck ging er an die Technische Hochschule in Wien. Nach seiner Promotion zum Doktor der technischen Wissenschaften im Jahr 1919 – mit einer Dissertation über das Zisterzienserstift Stams – wurde er aufgrund der schlechten Auftragslage Lehrer an der Staatsgewerbeschule in Innsbruck. 1920 wurde er in seiner Stellung bestätigt. Die Tageszeitung Allgemeiner Tiroler Anzeiger schrieb am 17. Mai 1920:
"Ernennung. Der Staatssekretär für Handel und Gewerbe, Industrie und Bauten hat den Ingenieur Dr. Klemens [sic] Holzmeister zum wirklichen Lehrer an der Staatsgewerbeschule in Innsbruck ernannt."

Holzmeisters Karriere begann kurz darauf: Er stieg um 1924 in das Architekturbüro seines alten Freundes Luis Trenker, der später als Bergsteiger und Filmemacher berühmt wurde, ein und entwarf mit ihm unter anderem die Siedlung Klösterlegrund in Gries, das Hotel Adler in St. Ulrich, das Hotel Drei Zinnen in Sexten und den Ansitz von Pretz (Villa Pretz) in Bozen.

Seinen Durchbruch als Architekt erlebte er nach der Errichtung der "Feuerhalle Simmering" am Wiener Zentralfriedhof, worauf er 1924 als Professor an die Wiener Akademie der bildenden Künste berufen wurde. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde er aus der Wiener Akademie entlassen und ging in die Türkei, wo er bis 1954 tätig war. 1954 wurde Holzmeister wiederum Professor an der Wiener Akademie der bildenden Künste und bereits 1955 zu deren Rektor ernannt. Er verstarb 1983 in Hallein.

 





Weblinks:

https://de.wikipedia.org/wiki/Clemens_Holzmeister
http://www.tecneum.eu/index.php?option=com_content&task=view&id=605
https://austria-forum.org/af/AEIOU/Holzmeister,_Clemens
https://de.wikipedia.org/wiki/Villa_Pretz





Collage: Portrait Clemens Holzmeister; Ansitz von Pretz – Quelle: Die Bau- und Werkkunst. Monatsschrift für alle Gebiete der Architektur und angewandten Kunst, Oktober 1930, Seite 10.

 

 



[17.5.2020 Thomas Sinha]

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