Vor 100 Jahren

Holzstapel
Catasta di legna

Waldschaden

Ärger in Igls

Die prekäre Versorgungslage in der Nachkriegszeit machte vielen Tirolern nördlich und südlich des Brenners schwer zu schaffen. Die täglichen Sorgen drehten sich nicht nur um Lebensmittel, sondern auch um Heizmaterial. Viele Menschen beschafften sich Brennholz in den Wäldern, was den Waldbesitzern natürlich missfiel.

Wie bereits im Vorjahr beklagte sich die Waldinteressenschaft Igls auch 1920 über rücksichtlose Holzsammler, die großteils aus Innsbruck kamen. Die Tageszeitung Allgemeiner Tiroler Anzeiger schrieb am 4. Juni 1920:
"Waldschaden durch Holzsammler im Igler Walde. […] In letzter Zeit geht es in unserem Walde ganz unheimlich zu. Täglich, hauptsächlich an Sonntagen, wird von städtischen Holzsammlern um hunderte von Kronen Schaden angerichtet. Es ist den Leuten das Holzsammeln gewiß von Herzen vergönnt, wenn sie sich dabei anständig benehmen und mit den am Boden liegenden Altholze sich zufrieden geben würden. Aber sie greifen zu weit, indem sie rücksichtslos grünes und großes Holz schlagen. Wenn hunderte von Parteien wöchentlich den Wald besuchen, da muß jeder einsehen, welchen Schaden diese anrichten. Die Igler Waldinteressentenschaft hat daher strenge Maßregeln getroffen. Jeder Holzwagen, der solches grünes und grünes Holz führt, wird samt dem Werkzeug beschlagnahmt und die Partei wegen Holzdiebstahles rücksichtslos angezeigt."





Symbolbild: Holzstapel





[4.6.2020 Thomas Sinha]

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