"Bevorstehender Abzug der Italiener aus Österreich"
Die Besatzungstruppen verlassen Nordtirol, bleiben aber in Kärnten
Nach dem Waffenstillstand besetzten italienische Truppen nicht nur Südtirol, sondern temporär auch Innsbruck, Landeck und Hall. Am 23. November 1918 waren die ersten italienischen Besatzungssoldaten in Innsbruck einmarschiert. Bereits im Januar 1920 hatten Zeitungen vom baldigen Abmarsch der Italiener aus Nordtirol berichtet.
Am 19. Juli 1920 berichtete die Innsbrucker Tageszeitung Allgemeiner Tiroler Anzeiger:
"Bevorstehender Abzug der Italiener aus Österreich
Die italienische Regierung hat verfügt und der österreichischen Regierung zur Kenntnis gebracht, daß mit dem Tage des Austausches der Ratifikationsurkunde über den Frieden von St. Germain die militärische Besetzung von innerhalb der österreichischen Grenzen liegenden Gebiete durch italienische Truppen ein Ende gefunden habe. Die italienische Regierung hat durch diese Verfügung sichtlich zum Ausdruck bringen wollen, daß sie Wert darauf legt, den Frieden in jeder Beziehung zu erfüllen […] Der Abtransport der italienischen Garnison aus Nordtirol wird sich in der allernächsten Zeit vollziehen und auch aus Wien werden die Italiener bald in ihre Heimat zurückkehren. In Klagenfurt und Villach werden die Italiener bis nach der Volksabstimmung verbleiben. […]"
Weblink zur Kärntner Volksabstimmung: https://de.wikipedia.org/wiki/Volksabstimmung_1920_in_Kärnten
Bild: Italienische Truppen in Innsbruck – Quelle: Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck
[19.07.2020 Thomas Sinha]