Saltner
"In alter Tracht"
Die Weinberghüter, in Tirol meist Saltner (vom lateinischen saltuarius – Flurhüter/Grundstückshüter) genannt, bewachten traditionell zwischen Mariä Himmelfahrt (15. August) und der Weinlese im Herbst die Reben vor Vögeln und Dieben. Dieses angesehene Amt wurde von ehrbaren Männern ausgeübt, die ihre Tracht oft mit Tiertrophäen schmückten, um somit noch furchterregender zu erscheinen. Mit dem Einsetzen des Fremdenverkehrs im 19. Jahrhundert wurden sie gerade im Burggrafenamt zur touristischen Attraktion und beliebten Fotomotiv.[1]
Die Tageszeitung Bozner Nachrichten schrieb am 21. August 1920:
"In alter Tracht. Von den drei in Algund aufgestellten Saltnern geht einer, wie der 'Bgfl.' [Tageszeitung Der Burggräfler] berichtet, noch in der alten Tracht, nämlich der weitbekannte 'Pöller Luis', dem die Hut in Mitter- und Oberplars anvertraut ist. Schade, daß die meisten Saltner die einzig dastehende Saltnertracht mit einer Art Soldatenmontur vertauscht haben. Damit wurde ein großes Stück Volkstum des Burggrafenamts beseitigt. Alle Achtung vor dem Plarser Saltner. Möge er wieder Nachahmer finden!"
Collage (v.l.n.r.): Ansichtskarte von Schloss Plars (Verlag Peter, 1905) Quelle: AKON, Österreichische Nationalbibliothek; Weinhüter von Meran (Albert Kretschmer, Deutsche Volkstrachten, 1887) public domain
[21.08.2020 Thomas Sinha]