Reges Interesse der Nordtiroler an Südtirol
"Das führende Tagblatt des Südens"
Die Landeseinheit Tirols wurde nach Jahrhunderten gemeinsamer Geschichte am 10. Oktober 1920 zerschlagen. Nord- und Osttirol verblieben bei Österreich, Südtirol/Deutschsüdtirol und Welschtirol/das Trentino kamen zu Italien.
Das Interesse in Nord- und Osttirol am Schicksal der Landsleute im Süden war groß, wie eine Mitteilung in der Innsbrucker Tageszeitung Allgemeiner Tiroler Anzeiger am 21. Oktober 1920 zeigt:
"Nordtiroler!
Wer sich für die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse in Südtirol interessiert, der lese das führende Tagblatt des Südens, den 'Tiroler'.
Derselbe ist in Innsbruck bei nachstehend angeführten Stellen erhältlich: Zeitungsverwaltung Tyrolia, Maximilianstr. Nr. 9, […]
Weiters liegt der ‚Tiroler‘ in nachstehenden Gastlokalen zur allgemeinen Benützung auf: […]
Bestellungen sowie Abonnenteneinzahlungen für den 'Tiroler' werden bei der Hauptkassa der Verlagsanstalt Tyrolia, Maximilianstraße Nr. 9, 2. Stock, Tür 1 entgegengenommen."
Die Bozner Tageszeitung Der Tiroler wurde von den italienischen Behörden bereits ab Herbst 1918 einer strengen Zensur unterworfen, die nach der Machtergreifung der Faschisten immer restriktiver wurde, bis das Tagblatt im Oktober 1925 seine Tätigkeiten vollends einstellen musste.
Bild: Der Tiroler, Titelseite am 21.10.1920