"Frühstück für Hochschüler"
Hilfe für bedürftige Studenten
1920 verfügte nur ein kleiner Teil der jungen Menschen über die nötigen Bildungsvoraussetzungen und finanziellen Ressourcen, um ein Universitätsstudium überhaupt in Erwägung ziehen zu können. Die Lebensmittelknappheit der Nachkriegszeit traf aber auch viele Studenten hart.
Die Tageszeitung Allgemeiner Tiroler Anzeiger berichtete am 5. November 1920:
„Frühstück für Hochschüler. Am 2. November wurden in der Mensa akademika zum ersten Mal an bedürftige Hochschüler je ein viertel Liter Milchkakao und ein Stück Brot gegen Bezahlung von 50 Heller Betriebskosten ausgegeben. Dies ist der erste greifbare wirtschaftliche Erfolg des Allgemeinen Studentenausschusses. Die Lebensmittel schenkte uns die Austrian Students Relief Mission in Wien. Sie reichen vorderhand auf sechs Monate. Die Organisation leitete das Wirtschaftsamt Asta unter dem Gesichtspunkte möglichst geringer Spesen. So besorgten das Ausladen am Hauptbahnhofe und Einlagern in der Universität die Studenten selbst, so teilen Studentinnen das Frühstück aus. Nur für das Brot backen, kochen und abspülen sind Ausgaben notwendig. Die Beteiligungswürdigen werden nicht nach einem Schema, sondern durch persönliche Beurteilung von Vertrauensmännern festgesetzt. […]“
Bild: Ansichtskarte der Universität Innsbruck, Anfang des 20. Jahrhunderts – Quelle: AKON, Österreichische Nationalbibliothek