Vor 100 Jahren

Herstellung von Kunstblumen
Produzione di fiori di carta

Telearbeit im Jahr 1920

"Verkaufsbude für Heimarbeiter des Mittelstandes"

Die Not der Nachkriegszeit machte erfinderisch. Wer keine herkömmliche Arbeit fand oder ausüben konnte, musste eine andere Lösung suchen. Vor allem waren es Frauen und Kriegsversehrte, die daheim nähten, bastelten oder schnitzten, um dringend benötigtes Geld zu verdienen.

Die Tageszeitung Allgemeiner Tiroler Anzeiger schrieb am 3. Dezember 1920:
"Verkaufsbude für Heimarbeiter des Mittelstandes. Am 3. Dezember wird in der Museumstraße, nächst dem Museum, eine kleine Verkaufsbude eröffnet, die den Heimarbeitern Gelegenheit verschaffen soll, vor der Weihnachtszeit Handarbeiten, Malereien, Schnitzereien zu verkaufen, sowie anderen Kreisen des Mittelstandes Gelegenheit bieten soll, Spielwaren, Bücher, Sportartikel, die noch in gutem Zustande sind, zu veräußern. Allfällige schöne Handarbeiten und Näharbeiten bitte bei der Firma Ghedina, Maria Theresienstraße 25, abzugeben; es wird als Empfangsbestätigung ein numerierter Zettel, je für einen Gegenstand, ausgegeben, welcher als Beleg dienen soll bei Verabfolgung des der eingegangenen Barzahlung. Frauen des Mittelstandes, beteiligt Euch zahlreich bei diesem Akte der Selbsthilfe!
S. Thurner, 1. Geschäftsführer des Landesverbandes für Wohlfahrtspflege."







Symbolbild: Kunstblumen binden in Heimarbeit; Lewis Hine, New York (1924), public domain.





[03.12.2020 Thomas Sinha]

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