Vor 100 Jahren

Wiener Bilder - Illustriertes Familienblatt, 25.4.1920

"Amerikanische Kinderausspeisung in Innsbruck"

Hilfe aus Übersee

Die Lebensmittelknappheit nach dem Ersten Weltkrieg machte den Tirolern schwer zu schaffen, besonders schlecht war die Versorgungslage nördlich des Brenners. Schweizer, Bayern und Südtiroler nahmen aus diesem Grund kurzfristig bedürftige Kinder aus Innsbruck auf und päppelten sie wieder auf. Zusätzlich richteten die Eidgenossen Suppenküchen für mittellose Innsbrucker ein. Aber auch aus Übersee kam Hilfe: bereits 1919 schufen amerikanische Hilfsorganisationen Kinderausspeisungen in mehreren österreichischen Städten, auch in Innsbruck.

Die Innsbrucker Tageszeitung Allgemeiner Tiroler Anzeiger berichtete am 26. Januar 1921: „Amerikanische Kinderausspeisung in Innsbruck. Wie wir von informierter Seite erfahren, ist von dem Gedanken die gesamte Ausspeisung in der Schulgasse in Wilten und im Stadtsaal zu zentralisieren in der Weise abgegangen worden, daß die Kinder von Pradl nicht in den Stadtsaal geführt werden sollen, sondern der Herr Landeskommissär ist eben daran, dafür zu sorgen, daß die Speisen, die für Pradl bestimmt sind, von der Küche im Stadtsaal aus täglich nach Pradl geführt werden. Es handelt sich nur noch darum, ein geeignetes Speiselokal ausfindig zu machen. Was die Feststellung des Ernährungszustandes der Kinder anlangt, so wird die Ueberprüfung der Messung durch den Stadtarzt Dr. Sopelsa eingeführt.“




Bild: Wiener Bilder – Illustriertes Familienblatt, Titelseite am 25.4.1920

 



[26.01.2021 Thomas Sinha]

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