Vor 100 Jahren

Österreichisch-ungarische Krone
Quelle:Wikipedia

Das Ende des Schmuggels

Schmuggel gab es in Grenzgebieten seit jeher.

Es war ein illegaler Weg, um an knappe lebenswichtige Güter zu kommen oder um durch Umgehung von Zöllen und Steuern schnelles Geld zu verdienen. In der Nachkriegszeit wurden eine innertirolischen Grenze gezogen, auf beiden Seiten der „neuen Grenze“ blieben die Versorgungsprobleme bestehen oder vervielfachten sich sogar. 

Im Jahr 1921 ging die Schmuggeltätigkeit jedoch stark zurück und kam fast vollständig zum Erliegen. Die Brixener Chronik berichtet im Pustertalteil, dass dort der Schmuggel offenbar fast völlig verschwunden ist. Die Gründe hierfür liegen laut dem Artikel vor allem im niedrigen Wert der österreichischen Krone und dem erhöhten Risikofaktor durch die drängenden Kontrollen an der Grenze. Hier ist der Artikel:

,,Pustertaler Anzeiger: Schmugglerende. Aus dem Pustertal berichtet man uns: gegenwärtig scheinen wir das Ende des Schmuggelns in unseren Grenzgebiete erreicht zu haben, wenigstens wird der Schmuggel lange nicht mehr in einem solchen Ausmaß betrieben, wie das früher der Fall war. Einerseits beruht dies darauf, daß die Kronenwährung gar zu minderwertig ist, anderseits aber sind die Schmugglergefahren heute viel zu groß und die Bewachung unserer Grenzen stärker als früher. Die Leute sind allmählich wieder zu einer gesunden Beschäftigung zurückgekehrt. - Auch der Viehschmuggel hat seit dem Sinken der Viehpreise merklich nachgelassen und ist fast gänzlich verschwunden”.

Astrid Panizza

panizza.astrid@gmail.com

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