Vor 100 Jahren

M.P. persönliches Archiv
Moietto im Jahr 1885

Festtag in Moietto

Am 11. August 1921 wurde in einem Artikel des Nuovo Trentino die Ortschaft Moietto erwähnt, damals ein Ortsteil von Noriglio, heute ein Teil der Gemeinde Rovereto. Bemerkenswert, dass das vom Journalisten beschriebene Fest denjenigen ähnelt, die im Sommer in den Bergen abgehalten werden, wo auf die Messe ein geselliges Mittagessen folgt (...)

„Wir erhalten von Moietto di Noriglio die Nachricht:

Die Lage ist wunderschön und beherrscht das Vallagarina-Tal von Trient bis Mori. Die Urlauber, die der Hitzewelle entkommen, finden es hier herrlich kühl. Moietto und die anderen nahegelegenen Ortschaften Pietra, Canton, Gerosa, Polvera, Pinteri und Claf waren einer alten Überlieferung zufolge die Vorposten, welche die Burgherren von Beseno zur Verteidigung ihrer Mauern auf den Berg Finonchio angelegt hatten.
Nach 1800 wurden sie wegen der Armut des Landes aufgegeben und die Bewohner zogen sich in die Ebene zurück, so dass einige heute völlig zerstört sind und einige, wie Moietto, nur noch im Sommer von Urlaubern und Bauern bewohnt werden. Die Meereshöhe beträgt etwa 900 Meter, und nach einem kurzen Anstieg kann man die Weite der leicht hügeligen Finonchio-Wiesen genießen.
Dies war das Ziel des Ausflugs, den unser Volkskundekreis am vergangenen Sonntag unternahm. Schon in den frühen Morgenstunden trafen die Ausflügler in fröhlichen Gruppen ein, besuchten die Messe, die jeden Sonntag um 6 Uhr in der kleinen Kirche gefeiert wird, und machten sich dann auf den Weg zum Gipfel des Finonchio. Die komfortableren kamen später und hielten hier am Moietto, wo Don Mario Chiesa die Feldmesse feierte. Der improvisierte Altar auf einer leichten Anhöhe in einer weiten Wiese vor einem schönen Engel, der zum Gedenken an vier gefallene Soldaten aufgestellt wurde, ragte wunderschön aus dem Grün hervor. Nach dem Evangelium richtete der Zelebrant ein paar Worte an die Anwesenden.
Es herrschte den ganzen Tag über die schönste und unvergesslichste Freude. Das Singen von "Bianco fiore simbol d'amore" (Weiße Blume, Symbol der Liebe) und "Noi vogliam Dio" (Wir wollen Gott) unter einem herrlichen Himmel hat uns begeistert.
Ein großes Lob an die Organisatoren des Festes, das hoffentlich nicht das letzte sein wird“.

Astrid Panizza

panizza.astrid@gmail.com

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