Schwere Verurteilung eines Preistreibers.
Am 18. August 1921 veröffentlichten die Innsbrucker Nachrichten einen Artikel, in dem ein Spekulant verurteilt wurde, weil er die Preise für lebensnotwendige Güter zum Nachteil der Bedürftigen erhöhte:
„Aus Schwaz schreibt man uns: Ein Schwazer Großgrundbesitzer und Händler wurde vom Bezirksgericht wegen Milchpantscherei und Preistreiberei zu drei Wochen Arrest und 60.000 Kronen Strafe verurteilt. Der Verurteilte hat sich nicht nur der Milchpantscherei schuldig gemacht, sondern er hat auch unverschämt hohe Überpreise für wichtige Nahrungsmittel verlangt. Der Betreffende steht nicht einzeln da und der Arm der Gerechtigkeit dürfte in seiner Umgebung noch einige zur Verantwortung ziehen können.
Es ist traurig genug, daß Leute, die während des Krieges nicht einrücken mußten und sich durch den Handel ein großes Vermögen erworben haben, jetzt noch der armen Bevölkerung und besonders den bedürftigen Kindern das zum Leben Notwendigste auf diese gewissenlose Art vorenthalten und nicht nur aus Gewinnsucht die Lebensmittel fälschen sondern dafür noch ungesetzlich hohe und unerschwingliche Preise fordern.
Aus diesem Grunde ist das strenge Urteil des Bezirksgerichtes sehr zu begrüßen und die Meinung der Allgemeinheit in unserer Gegend geht dahin, daß keine Strafe schwer genug sein kann für derartige Schädlinge an einem gerechten Handel mit lebenswichtigen Produkten“.
Astrid Panizza
panizza.astrid@gmail.com