Vor 100 Jahren

faschistisches Manifest
Quelle: Wikipedia

Ein neuerlicher Ausruf der Faschisten.

In den Bozner Nachrichten vom 16. September 1921 wird berichtet, dass italienische Faschisten in Bozen Plakate mit "Höchstpreisen" anbrachten, sogar an Privathäusern und ohne um Erlaubnis zu fragen.

Es gab sogar ein Verbot, diese zu entfernen:

„Die Sektion Bozen der “Fascisti italiani di combattimento“ hat in der Nacht von gestern auf heute Plakate in deutscher und italienischer Sprache anschlagen lassen, in denen Höchtspreise festgesetzt werden, deren Einhaltung die Faschisten überwachen wollen, indem sie, wie sie sich ausdrücken, „die Pflichten Perathoners zu den ihrigen machen“ [Julius Perathoner war seit 1895 Bürgermeister in Bozen. Seine politische Karriere endete 1922, als er infolge des Marsches auf Bozen der Faschisten von der italienischen Regierung unter Luigi Facta zusammen mit dem Stadtrat abgesetzt und durch einen kommissarischen Verwalter ersetzt wurde. Er war der letzte deutsche Bürgermeister in Bozen]. Ein Eisenbahner, der versucht hat, ein derartiges Plakat von einer Hausmauer herunterzureißen, soll von den Karabinieris verhaftet worden sein. Vorerst wäre wohl gegen die Ungehörigkeit einzuschreiten gewesen, die darin liegt, daß die Plakate an fremde Hausmauern angeheftet wurden. Es braucht sich doch kein Hausbesitzer sein Haus von irgend jemand, und sei es wer er wolle, mit Plakaten bekleben zu lassen, wenn er nicht darum gefragt wird und seine Zustimmung erteilt. Zum Plakateanschlagen möge man sich der dazu bestimmten Anschlagtafeln bedienen“.

Astrid Panizza

panizza.astrid@gmail.com

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