Vor 100 Jahren

Hornviper, Aldovrandi 1522-1605

Auf Schlangenjagd

Am 19. November 1921 meldete die Zeitung "Nuovo Trentino" eine große Anzahl von Schlangen, die von den Einwohnern gefangen worden waren und dem Landwirtschaftsinstitut für St. Michael an der Etsch zur Erforschung und zum Studium der verschiedenen in diesem Gebiet vorkommenden Arten übergeben wurden. Die Prämie dafür betrug von 3 Lire für jede Giftschlange.

Die Zeitung berichtete wie folgt:

"492 Schlangenköpfe wurden eingesendet [...], davon 242 Aspisvipern, 182 Kreuzottern, dazu 68 Köpfe von harmlosen Schlangen, meist Wasserschlangen, einige Schlingnattern und ein paar Exemplaren von gelbgrünem und schwarzem Äskulapnattern.
Interessant ist die Verteilung der Fänge, die nicht aus allen Tälern und Ortschaften der Region stammen. Daraus lässt sich schließen, dass das Ziel, die seit langem bestehenden statistischen Daten über die Vernichtung von Vipernarten zu vervollständigen und weiter zu untersuchen, ob ihre Zahl während der Kriegsjahre zu- oder abgenommen hat, trotz der zahlreichen Bemühungen nur teilweise erreicht wurde.
Wie uns Dr. G. Martinelli freundlicherweise mitteilt, gab es im Brandtal, das keine Daten an das Landwirtschaftliche Institut geschickt hat, in diesem Jahr zahlreiche Fänge: Es genügt, daran zu erinnern, dass im Weiler Fox drei Individuen 13 Vipern, wahrscheinlich Kreuzottern, erlegt haben, in den Weilern Camposilvano und Speccheri wurden ebenfalls 17 Schlangen von drei Individuen erbeutet und jemand in Raossi tötete deren fünf.
Der angesehene Arzt berichtet, dass es drei Fälle von Bissen gab, auf die eine Erholung folgte. Uns sind zwei weitere Fälle von Bissen der Aspisviper bekannt, ein ziemlich ernster in Welschmetz, wo ein Junge, der seine Herden oberhalb des Friedhofs weidete, in den Fuß gebissen wurde und dank des raschen Eingreifens des Arztes gerettet werden konnte; der andere in Cadino alto (Gemeinde Faedo) durch eine große, alte Viper, die sich an den Finger eines Kornschnitters heftete, der sie mit einem scharfen Schlag abtrennte und ihr den Kopf abschlug. Glücklicherweise hatte die alte Schlange in ein Stück tote Haut gebissen, so dass das Gift nicht wirken konnte".

Astrid Panizza

panizza.astrid@gmail.com

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