Ein Familiendrama im Ötztal
Am 10. Februar 1922 berichteten die Innsbrucker Nachrichten über einen versuchten Frauenmord, der glücklicherweise verhindert werden konnte.
Ein Thema, das nach wie vor aktuell und in den Medien präsent ist. Selbst Einhundert Jahre später steht Gewalt an Frauen immer noch auf der Tagesordnung.
„In der Nacht von Samstag auf Sonntag wollte der Pächter des Wirtshauses Schmalz in Tumpen (Ötztal) seine Frau und seine Tochter ermorden. Spät abends kam er nach Hause und als ihm geöffnet wurde, wollte er gleich seine Frau erwürgen, wurde aber von der Tochter daran gehindert und ging dann in sein Zimmer um das Gewehr. Indessen flüchteten sich Frau und Tochter in den Abort des zweiten Stockwerks, wohin er ihnen nacheilte. Als sie auf seine Befehle und Drohungen nicht öffneten, gab er zwei Schüsse durch die verschlossene Türe ab und traf mit einem Schusse seine Frau an der Schulter. Glücklicherweise hatte die Frau ihre Tochter auf den Boden niedergezogen, sonst wäre auch diese getroffen worden. Die Verletzung der Frau ist leichter Natur. Der Pächter soll schon in einem Gasthaus in Oetz die Äußerung gemacht haben: „Wenn ich heute nach Hause komme, gibt es drei Leichen; zuerst bringe ich meine Frau, dann meine Tochter und zuletzt mich selbst um.“ Motiv der Tat ist Eifersucht. Die Gendarmerie verhaftete den Mann“.
Astrid Panizza
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