Die Anfänge des Trentiner Museo del Risorgimento
Einweihung der ersten Ausstellungsräume zu Battisti, Filzi und Chiesa
In den Jahren nach dem Ende des Ersten Weltkriegs setzte sich im Trentino die Absicht durch, den Anschluss an das Königreich Italien mit Veranstaltungen, Denkmälern und neuen kulturellen Einrichtungen zu feiern. Am 29. Juni 1923 wurden im Castello del Buonconsiglio in Trient die ersten beiden ständigen Ausstellungsräume des Museo del Risorgimento eingeweiht. Diese waren Cesare Battisti, Fabio Filzi und Damiano Chiesa gewidmet, die sich als österreichische Staatsbürger freiwillig zur italienischen Armee gemeldet hatten, gefangengenommen und 1916 von den österreichisch-ungarischen Militärbehörden wegen Hochverrats in Trient hingerichtet worden waren. Das Museum zeichnete sich durch eine stark italienisch-patriotisch geprägte Sicht auf die Geschichte des Trentino aus.
Am 30. Juni 1923 berichtete die Zeitung „La libertà" über die Einweihungsfeier der ersten Ausstellungsräume des Museo del Risorgimento:
„Gestern Morgen gegen 10.30 Uhr fand im Saal des österreichischen Kriegsgerichts, der mit einem erlesenen Publikum gefüllt war, die Einweihung der ersten beiden Säle des Museo del risorgimento statt, die den drei Trentiner Märtyrern Battisti, Filzi und Chiesa gewidmet sind.
An der feierlichen Zeremonie nahmen alle städtischen Behörden und Vertreter aller lokalen patriotischen Vereinigungen teil.
[...]
Er [Prof. Giuseppe Gerola] dankte den Anwesenden und all jenen, die materielle und moralische Hilfe bei der Einrichtung des Museums geleistet haben, das so viele heilige Erinnerungen birgt. Abschließend wies er darauf hin, dass die Einweihung der beiden Säle aufgrund technischer Schwierigkeiten, die die Restaurierung des Schlosses verzögerten, nicht früher hatte stattfinden können.
Dann ergriff der Bürgermeister das Wort und erklärte, er freue sich, die ersten beiden Säle des Museums, die dem Gedenken an die drei Märtyrer des Trentino gewidmet sind, der Öffentlichkeit zugänglich machen zu können. Er erinnerte daran, dass dank der Militärbehörden, des aufgelösten Generalkommissariats und der Königlichen Präfektur, Bürger und Auswärtige nun einen Teil der Kriegsrelikte und der Erinnerungen an so viele Heldentaten besichtigen können, und alles, was mit so liebevoller Sorgfalt von der Leg.[ione] Trentina, der Casa del Volontario, dem Ufficio delle Belle Arti [Denkmalamt] und der Gemeinde gesammelt wurde.
[...]
Nach der Besichtigung der beiden Säle traten die Mitglieder der Gesellschaft des Museums zusammen, um ihre neue Führung zu bestimmen, die sich wie folgt zusammensetzt: Oberstleutnant Peterlongo, Präsident; Oberstleutnant Rigoni, Komm. Guido Larcher, Prof. Ciccolini, Ing. Bonfioli Bruno, Dr. Cristofolini, Herr Riccardo Pedrotti, Prof. Gerola, Mitglieder. [...]"
29.06.2023 - Maria Pichler