Festung Kufstein wechselt den Besitzer
Stadtgemeinde erwirbt im Tauschweg ihr unverkennbares Wahrzeichen
Die Festung Kufstein an der Grenze zwischen Tirol und Bayern war im Laufe ihrer Geschichte immer wieder Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen und wechselte daher auch wiederholt ihre Besitzer. Im Jahr 1923 beschließt der Gemeinderat Kufstein nach langen Verhandlungen mit dem Bund, das prominente Wahrzeichen der Stadt im Tausch gegen 18 Hektar Gemeindewald zu erwerben. Der Tiroler Grenzbote berichtet in seiner Ausgabe vom 17. November 1923:
„Der Beschluss der Sitzung hat folgenden Wortlaut:
Der Gemeinderat der Stadt Kufstein beschließt die Festung Kufstein, wie sie liegt und steht, mit allem Inventar, mit allen, auch am Fuße des Festungsberges gelegenen, dazugehörigen Grundstücken, mit allen Rechten und Lasten, ausgenommen die Erhaltung der Innufermauer sowie die Waldparzelle 967 im Dickicht, vom Bund gegen die der Stadt gehörigen Waldparzellen Nr. 137, 129, 130, 131, 132, 1040 und 1041, am Winterkopf gelegen, einzutauschen.
Die Genehmigung dieses Beschlusses unterliegt noch der Landesregierung und auch der Nationalrat wird sich mit dem Festungsverkaufe noch zu beschäftigen haben.
Durch den hochwichtigen Beschluss der Stadtgemeinde bleibt das stolze Wahrzeichen des Landes, an das [sic!] sich im Laufe der Jahrhunderte ein Stück Weltgeschichte abgespielt hat, mit der Stadt untrennbar verbunden und die deutsche Burg vor unerwünschtem Besitzwechsel und vor dem drohenden Verfall geschützt.“
Stummfilm über die Festung Kufstein aus dem Jahr 1923: https://www.youtube.com/watch?v=ioNktNiOLq4.
16.11.2023 - Maria Pichler