"Landestrauer"
Aushang von Trauerfahnen
Auch wenn die österreichischen Delegierten bei den Friedensverhandlungen in St. Germain bis zuletzt verzweifelt nach Möglichkeiten gesucht hatten, um eine Abtrennung Deutschsüdtirols zu vermeiden, war diese Anfang Juni zur Gewissheit geworden. Zahlreiche Tiroler Bürger, Vereine und Volksvertreter reagierten mit Entsetzen auf die bevorstehende Teilung ihrer Heimat und riefen zur Trauerbeflaggung auf.
So zitierte beispielsweise die Tageszeitung Allgemeiner Tiroler Anzeiger am 6. Juni 1919 den Innsbrucker Bürgermeister:
"Mitbürger!
Deutsch-Südtirol scheint verloren.
Gebt Eurer Trauer über den entsetzlichen und aufgedrängten Gewaltfrieden durch Aushängen der Trauerfahnen Ausdruck.
Seid ruhig und bewahrt auch im Unglücke eine würdige Haltung, wie es dem heldenmütigen Tiroler Volke geziemt!
Innsbruck, am 5. Juni 1919.
Der Bürgermeister:
W. Greil"
Am 7. Juni 1919 veröffentlichte dieselbe Tageszeitung den offiziellen Aufruf der Tiroler Landesregierung:
"Die Landesregierung hat die Aufforderung ergehen lassen, daß der allgemeinen Trauer des Landes durch Hissen schwarzer Trauerflaggen Ausdruck gegeben werde."
Symbolbild: Tiroler Fahne mit Trauerflor
[07.06.2019 Thomas Sinha]
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