Vor 100 Jahren

Schlernhaus (Rifugio Bolzano)

Wie wird Italien mit Südtirol umgehen?

Pflege der nationalen Besonderheiten?

Am 10. September 1919 wurde der Friedensvertrag von Saint Germain unterzeichnet. Damit wurde die Teilung Tirols, gegen die sich die Bevölkerung und Landesregierung bis zum Schluss verzweifelt eingesetzt hatten, zur traurigen Gewissheit.

Die Innsbrucker Tageszeitung Allgemeiner Tiroler Anzeiger veröffentlichte am 11. September 1919 einen Kurzbericht, aus dem sich die Skepsis gegenüber dem italienischen Staat klar herauslesen lässt:
"Die 'Großherzigen'
Rom, 11. Sept. Die italienische Presse betont bei der Besprechung des Friedensvertrages mit Oesterreich, die italienische Regierung habe sehr gut daran getan, noch vor der Unterzeichnung den Bewohnern von Hochetsch (Deutsch-Südtirol) die Pflege ihrer nationalen Besonderheiten zuzusichern. (!) Diese Haltung werde die Wiederaufnahme freundschaftlicher Beziehungen mit dem deutschen Volke sehr erleichtern."

Allerdings waren erste Anzeichen der künftigen Haltung des italienischen Staates gegenüber Südtirol bereits klar erkennbar.





Symbolbild: Schlernhaus mit Rosengartengruppe – Quelle: Zentralbibliothek Zürich, CC0
Das Schlernhaus wurde dem Alpenverein Bozen von den Faschisten enteignet und dem CAI (Club Alpino Italiano) übergeben.

 



[11.09.2019 Thomas Sinha]

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