Vor 100 Jahren

Suppenküche
Mensa per i poveri

"Hilfe für Innsbruck aus der Schweiz"

Eidgenössische Unterstützung

Die Nahrungsmittelknappheit der Nachkriegszeit traf die Tiroler hart. Eine bayerische Hilfsaktion war gezielt auf bedürftige Tiroler Kinder ausgerichtet, aber auch aus der Schweiz kam großzügige Unterstützung.

Die Tageszeitung Allgemeiner Tiroler Anzeiger schrieb am 15. Januar 1920:
"Hilfe für Innsbruck aus der Schweiz
Der Obmann des Schweizer Vereins für Tirol in Innsbruck hat anläßlich einer Notstands- und Liebesgabenaktion beim internationalen Komitee für die hungernden Völker, Zentralsitz für die Schweiz in Bern, vorgesprochen, und die traurige Ernährungslage in Tirol, vorab in Innsbruck, insbesondere das Fehlen von Suppenküchen infolge Mangels an Viktualien erwähnt. Da sich dieses Hilfskomitee in Bern bereits für Wien in der Errichtung von Schweizer Suppenküchen tätig zeigt, wurde die Notwendigkeit auch für Innsbruck betont und der Delegation Auftrag zur Erhebung für die Errichtung einer Suppenküche gegeben. Das Stadtmagistrat hat die Sache an den Ernährungsausschuß gewiesen. Dort wird unter Heranziehung gemeinnütziger Korporationsverbände die Teilnahmsberechtigung beraten und die Vorbereitung zur öffentlichen Suppenkartenausgabe quartierweise getroffen. Es sollen zum Bezuge nur wirklich Bedürftige aus dem Mittel- und Arbeiterstande, im Vorzuge ältere alleinstehende Personen, Pensionisten, Witwen gefallener Krieger, Familien der Heimkehrer und Leute von Notstandswohnungen berücksichtigt werden.
Die Firma Hörtnagl stellt für die Zubereitung von mindest 1000 Portionen zu einem Liter per Person ihre Küchenanlage zur Verfügung. Die Abgabe der Suppen erfolgt in drei bis vier Abholstellen in Innsbruck, ebenso eine für Hötting. […]"






Bild: Suppenküche - Foto: LillyCH, CC BY-SA 3.0

 

 

[15.01.2020 Thomas Sinha]

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