Zimmernot
Studenten suchen verzweifelt Wohnraum
Nach dem Ersten Weltkrieg mussten viele Heimkehrer aufgrund der Wohnungsknappheit anfangs in Barackenlagern leben. Ebenso fiel es Innsbrucks Studenten – viele von ihnen finanziell schwach aufgestellt – schwer, ein Zimmer zu finden.
Die Tageszeitung Innsbrucker Nachrichten schrieb am 10. November 1920:
"Wohnzimmernot
Trotz eifriger Tätigkeit des allgemeinen Studentenausschusses der hiesigen Universität ist es auch nicht annähernd gelungen für alle Hochschüler Zimmer zu finden. Ungefähr 60 sind mehr oder minder obdachlos, zum Teil auf Notlager bei Bekannten, beides auf die Dauer […] unerträgliche Zustände. Daher sieht sich der allgemeine Studentenausschuß gezwungen, reichsdeutschem Muster folgend, die Bevölkerung Innsbrucks in Anbetracht der schweren Zeit zu bitten, ebenfalls das Beispiel reichsdeutscher Städte nachzuahmen, wo auf diesem Wege eine Reihe von Zimmern, insbesondere durch das Entgegenkommen der bürgerlichen Kreise, für Hochschüler zustandegebracht werden konnte."
Bild: Ansichtskarte der Maria-Theresien-Straße in Innsbruck, gelaufen 1908 (Verlag Gratl) – Quelle: AKON, Österreichische Nationalbibliothek