Zur Sicherheitslage
"Von der Grieser Sicherheitswache"
Bedingt durch den Lebensmittelmangel und die allgemein angespannte wirtschaftliche Situation war die Kriminalitätsrate der Nachkriegszeit erschreckend hoch. Auch die wohlhabende Gemeinde Gries bei Bozen bildete hier keine Ausnahme.
Der Bericht in der Tageszeitung Der Tiroler vom 15.1.1921 gibt Einblick in die damalige Sicherheitslage:
"Von der Grieser Sicherheitswache
Aus dem Tätigkeitsberichte der Sicherheitswache in Gries vom Jahre 1920 entnehmen wir folgende Leistungen: Erstattet wurden Anzeigen wegen Verbrechen des Diebstahls 66, wegen Einbruchsdiebstahls 26, wegen Verbrechen des Betrugs 9, wegen Verbrechen der Veruntreuung 2, Kindsmord 2, Mord 1, Raubmordversuch 1 […]. Bei dem für das große ausgedehnte Gemeindegebiet von Gries äußerst geringen Stande der Sicherheitswache von nur 1 Wacheführer, 3 Wachleuten u. 1 Zivilwachmann ist diese Leistung der Grieser Polizeiwache gewiß zu beachten und verdient Herr Wacheführer Rollig für die sichere und zielbewußte Leitung der Sicherheitswache zu den bisher erreichten Erfolgen die vollste Anerkennung."
Symbolbild: Handschellen
[15.01.2021 Thomas Sinha]