Hagelschlag in Kaltern, Pfatten un Leifers
Im August vor einhundert Jahren war das Wetter sehr unbeständig.
In den Bozner Nachrichten vom 12. August 1922 wurde von einem schweren Hagelsturm berichtet, der in der Nacht zuvor in der Gegend von Kaltern, Pfatten und Leifers aufgetreten war und schwere Schäden in der Landwirtschaft verursacht hatte.
Dies ist der Bericht der Zeitung:
„Das Wetter der vorletzen Nacht, das in Bozen so harmlos verlief, hat in Kaltern, Pfatten und Leifers leider großen Schaden getan. Es war ein starker Hagelschlag, der nach den Berichten in Kaltern am traurigsten gehaust hat. Es vielen Hagelgeschosse bis zur Größe wie die Nussen. Der Hagel reichte bis an die Gemeindegrenze von Eppan und erstreckte sich bis hinauf zur Mendel, so das auch die Oberdorfer, St. Nikolaus, Mitterdorf, St. Anton und teilweise Planitzing in das zerschlagene Gebiet einbezogen sind. Der Strich geht dann weiter über Montiggl nach Pfatten. Im ersten Jammer haben die Leute gesagt, daß im betroffenen Gebiet die besten Güter noch etwa ein Drittel der Ernte behalten, andere sagen wieder die Hälfte sei gewiß zugrunde gerichtet. Die Reben standen heuer schön und es ist wirklich ein Jammer die zerschlagenen Weingärten zu sehen. Mit so vielen Kosten und harter Arbeit haben die Leute ihre Güter betreut und jetzt die zerstörten Erntehoffnungen. Die Trauben sind in der Entwicklung heuer weit voran, vielfach im Färben, da ist ein Ausheilen auch des Restes, der nicht Heruntergeschlagenen, sondern nur gestreift und geschlagen, selten zu erwarten. In etlichen Tagen erst wird man die ganze Auswirkung des Hagelschlages erkennen.Außer den Trauben ist auch das Obst übel zugerichtet. Das Gebiet den Fraktion See blieb vom Unwetter glücklicherweise verschont. Wie in Kaltern war es auch in Pfatten und Leifers. Auch dort haben die schön stehenden Güter schweren Schaden gelitten. - Heute wird aus Kaltern bestätigt, daß vom Ansitz Ringberg aufwärts bis zur Eppaner Grenze das ganze Weinbaugebiet von Kaltern aufs schwerste betroffen ist. Die Ernte sei, wo es noch am besten ist, auf die Hälfte reduziert, an anderen Orten auf ein Drittel und noch weniger. Im Gebiet oberhalb des Marktes, also den Weingütern in St. Anton, St. Nikolaus und Mitterdorf schautes am schlimmsten aus. Die Planitzingen Gegend sowie das Weinbaugebiet unterhalb des Marktes von Barleit bis Eppan ist etwas besser davongekommen, doch ist auch dort der Schaden ein enormer“.
Astrid Panizza
panizza.astrid@gmail.com