Die Wiedereinführung traditioneller Feiertage
Vor 100 Jahren bricht „Il nuovo Trentino“ eine Lanze für das Fest des Hl. Vigilius
Innerhalb der Europaregion ist Christi Himmelfahrt am heutigen Donnerstag nur in Nord- und Osttirol ein gesetzlicher Feiertag, der in Südtirol und im Trentino – wie auch Fronleichnam – am darauffolgenden Sonntag nachgefeiert wird. Dabei gibt es vor allem in Südtirol immer wieder Bestrebungen, die im Zuge der Erdölkrise 1977 abgeschafften Feiertage – darunter auch den Josefitag am 19. März – wieder einzuführen. In diesen Tagen vor 100 Jahren bricht „Il nuovo Trentino“ eine Lanze für das Wiederaufleben der „Sagra di S. Vigilio“, die dem Schutzpatron der Erzdiözese Trient gewidmet ist. Vor dem Ersten Weltkrieg waren die „feste vigiliane“ ein wichtiges religiöses, gemeinschaftliches und touristisches Ereignis für die Bevölkerung, das durch den großen Krieg unterbrochen wurde und ab 1924 wieder eine wichtige Rolle spielen sollte.
In der Ausgabe vom 16. Mai schreibt die Zeitung:
„[…] heute möchte ich besonders auf ein vergessenes Fest zu sprechen kommen: das Fest des Hl. Vigilius. Es ist dies das größte Fest der Trentiner, denn durch Vigilius erhielt Trient von Rom aus […] jenen Glauben, der unser Denken prägt und der Seele ein gutes Herz gibt.
Wie wertvoll dieses Fest und der Brauch des Apostels und Märtyrers zusammen mit der Erinnerung an die Tugend der Bürger war, zeigt die Pracht, mit der es in Vergangenheit gefeiert worden ist.
Diese unsere glorreiche Tradition, dieses herrliche Trienter Fest wieder in seiner ganzen vergangenen Herrlichkeit wieder aufleben zu lassen: das ist ein Werk der Heimatliebe, bei dem es dringend geboten wäre, Hand anzulegen. […]“
18.05.2023 - Maria Pichler