Quelle: Famiglia Cooperativa Vigo Rendena
Das Genossenschaftswesen im Trentino
Crosano: „…andernfalls wären sie Genossen bloß dem Namen nach“
Das Genossenschaftswesen hat in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino eine lange Tradition. Im Trentino gründete etwa Don Lorenzo Guetti im Jahr 1890 in S. Croce di Bleggio die erste „Famiglia Cooperativa“, um die arme Landbevölkerung zu unterstützen. Sein Hintergedanke war dabei, dass die Genossenschaftsmitglieder durch gemeinsame Einkäufe sparen könnten. Auch nach dem Ersten Weltkrieg wurden neue Genossenschaften gegründet, wie „Il Nuovo Trentino“ am 6. März 1924 aus Crosano berichtet:
„Wie bereits vor einigen Tagen in diesen Spalten angekündigt, fand gestern die Einweihung der ‚Famiglia Cooperativa‘ dieses Bergdorfes statt. Bevor wir aber über das Programm berichten, ist es angebracht, die Arbeit zu erwähnen, die der unermüdliche Seelsorger, Pfarrer Don Ferrari, geleistet hat, um diese ‚Famiglia Cooperativa‘ zu gründen. Diese dient nicht nur dem Ansehen des Dorfes und soll nicht nur auf materielle Interessen abzielen, sondern muss auch und vor allem das moralische Wohl ihrer Mitglieder und der gesamten Bevölkerung im Auge haben. Das Programm der Genossenschaft sieht vor, dass es von den Mitgliedern geschätzt und umgesetzt werden muss, andernfalls wären sie Genossen bloß dem Namen nach.
Eine weitere Person, an die wir erinnern müssen, ist der junge Geschäftsführer Celestino Aste, der die schwierige Aufgabe übernommen hat, die besagte Einrichtung auf den Weg zu bringen, was sich vor dem Krieg als sehr schwierig erwiesen hatte und nicht gelungen ist.
Den obgenannten Pionieren der Genossenschaft danken wir und wünschen viel Erfolg dabei, die neue Einrichtung auf die gleiche Stufe wie ihre Schwestergenossenschaften zu heben. […]“
7. März 2024 - Maria Pichler